Die Aufgabe_ Die Stadt Konstanz profitiert seit jeher von ihrer Lage am Bodensee. Selbst für den alteingesessenen Konstanzer scheint der See nicht an Reiz verloren zu haben. So ist es kein Wunder, dass sich fast zu jeder Jahreszeit größere Menschenmengen an den Ufern der Stadt zum Entspannen, Baden oder Feiern treffen. Speziell der Seerhein, der die Stadt Konstanz zentrumsnahe teilt, stellt einen besonders attraktiven Ort für Besucher dar. Das es dabei zu Konflikten zwischen feiernden Jugendlichen und älteren Bürgern auf der Suche nach Naherholung kommt liegt auf der Hand. Ziel der Aufgabe für die Bachelorthesis ist es den Jugendlichen eine Anlaufstelle in Form eines Jugendforums zu schaffen, um eine gewisse Koexistenz der verschiedenen Interessensgruppen am Seerhein zu ermöglichen.
Der Ort_ Am nördlichen Brückenkopf der Schänzlebrücke liegt ein Grundstück frei das zum Teil die Fläche unter der Brücke miteinschließt. Der Brückenkopf stellt momentan das Ende der am Seerhein verlaufenden Promenade dar und symbolisiert die Trennung zwischen Industrie und Wohngebiet in Konstanz. Der Bauplatz liegt somit noch sehr zentral und gut erreichbar, aber auch weit genug von den direkt am Seerhein liegenden Wohnarealen entfernt, um diese nicht zu stören.
Der Entwurf_ Dem Gedanke folgend die Brücke als eine Chance und nicht einen Nachteil für einen Bauplatz zu sehen lassen sich die Prinzipien meines Entwurfes erklären.
Nach einer Besichtigung des Bauplatzes lässt sich bemerken, dass die Lärmbelästigung für den Ort direkt unter der Brücke wesentlich geringer ist als neben ihr. Gleichzeitig bietet das Brückendach Schutz und nimmt den Raum auf eindrucksvolle Art auch in architektonischer Sicht ein. Der Entwurf des Jugendforums soll nicht in eine Konkurrenz mit der Brücke, sondern in Einklang mit ihr treten und von ihren Vorteilen schöpfen. Dabei sollen Grünflächen auf dem Bebauungsgebiet nicht versiegelt, sondern freigehalten und den Jugendlichen zur Verfügung gestellt werden.
Der Baukörper soll sich unter die Brücke schmiegen, um diese für sich zu nutzen. Die Träger der Brücke werden dabei nach unten verlängert und stellen dabei die Hauptmasse des neuen Jugendforums dar. Zwischen den Brückenträgern soll der Raum größtenteils unbebaut bleiben, um den sakralen Charakter des Brückenraumes im Forum zu erhalten und den Jugendlichen einen besonderen Raum für Veranstaltungen und Aktivitäten zu bieten. Die Beiden äußeren Nischen der Brücke sollen dabei mit kleinen Wohneinheiten ergänzt werden, da diese einen schönen Blick für die Bewohner und gleichzeitig Privatheit vor den Passanten bieten können. Das Jugendforum soll größtenteils aus Holz mit wenigen massiven Kerneinheiten aus Beton bestehen. Diese Bauweise spiegelt den Charakter der Jugendlichen wider indem er nachhaltig und flexibel ihren Bedürfnissen zur Verfügung steht.
Die Einzigartigkeit dieses besonderen Ortes soll durch den radikalen Entwurfsgedanken noch verstärkt werden und den Jugendlichen in Konstanz einen Ort bieten, an dem sie sich ungezwungen, frei und individuell entwickeln können.